Es gibt viele Menschen, die nicht (so) gut lesen und schreiben können. Einige haben es nicht oder nur teilweise gelernt, andere sind aus der Übung gekommen oder haben eine andere Muttersprache. Der Ausbau grundlegender Fähigkeiten gibt mehr Selbstsicherheit im Alltag und mehr 88 Möglichkeiten im Beruf, in der Ausbildung oder Schule. Im Bereich der Grundbildung liegt der Fokus vor allem auf der Vermittlung von Lese- und Schreibfertigkeiten, aber auch von Rechenfähigkeiten und digitalen Grundkompetenzen. Lern- und/oder berufsbezogene Kompetenzen werden angestrebt. In unseren Kursen werden diese Fertigkeiten in kleinen Gruppen erlernt und geübt. Zudem bieten wir vorzeitigen Schulabgänger*innen seit vielen Jahren die Möglichkeit, ihren Schulabschluss nachträglich auf dem „Zweiten Bildungsweg“ nachzuholen. Mit dem nachträglichen Erwerb des Haupt-, Realschulabschlusses oder des Erweiterten Sekundarschulabschlusses können Teilnehmende ihre Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt erheblich verbessern.

Das Projekt „Raus aus dem Klassenzimmer - Kultur trifft Mensch (Cooltour)“ richtet sich an Menschen im Landkreis Aurich mit Grundbildungsbedarf, die ihre Grundbildungskompetenzen verbessern und sich auf einen Schulabschluss vorbereiten möchten. Im Schwerpunkt handelt es sich um arbeitslose Personen im Alter von 18-29 Jahren mit noch unklarer Berufsperspektive. Im Rahmen des Projektes wird daher mit dem Modul „Regionale Anschlussperspektiven“ der bestehende Ansatz zur Berufsorientierung weiterentwickelt und erprobt. Den Ansatz zeichnet ein starker regionaler Bezug, eine niedrigschwellige und gezielte Einbindung von Netzwerkpartner*innen aus dem Übergangssystem und einen praxisorientierten Ansatz aus. Dazu gehören z.B. eine gemeinsam mit den Teilnehmenden organisierte Jobrallye zu Arbeitgebern der Region, die Einbindung von Ausbildungsbotschaftern oder Betriebspraktika Gleichzeitig ermöglicht dieser Ansatz das Berufswalspektrum zu erweitern und die Chancen auf einen adäquaten Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu erhöhen. Dazu gehört die Entwicklung einer nachhaltigen Anschlussperspektive. Es wird ein praxis- und ressourcenorientierter Gesamtansatz verfolgt, welcher die individuellen Ausgangslagen durch eine zielgruppenspezifische Methodik und Didaktik berücksichtigt. Um die Motivation der Teilnehmenden zu fördern werden Teile des Unterrichts zusätzlich in Projektform umgesetzt.

Dies erfolgt in dem im Rahmen des Projektes neu entwickelten Modul „Vernetzung und Kultur“. Die Projektarbeiten erfolgen standortübergreifend, vernetzt in einem Blended-Learning-Ansatz. Dabei werden der Erwerb bzw. die Weiterentwicklung von Future-Skills gefördert. Das Modul wird unter Einbindung der Zielgruppe und von Netzwerkpartner*innen gemeinsam entwickelt und erprobt